Naturerfahrungen

Unser Schwerpunkt liegt in der Naturraumpädagogik. Die „Natur“ ist für die Kinder eine Welt mit Löwenzahnwiesen, Krähen, Brennnesseln, Moos, Eichen, Buchen und Matschlöchern. Vielfältige Erfahrungsfelder ergeben sich im Garten. Forschend machen sie sich auf die Suche, um spannende Spuren zu finden. Staunend halten sie die Nase in die Luft, um vielfältige Gerüche (nasse und trockene Erde, Baumrinde, frisches Holz, Blätter und Blüten) wahrzunehmen. Sie bauen Burglandschaften im Sand und lernen, den Wachstum der Pflanzen verstehen und etwas über sie erfahren. Auch die Gartenarbeit macht ihnen besonders Spaß. Das Hantieren mit der Erde und der Umgang mit Pflanzen entsprechen ihrem Bedürfnis, die Welt mit dem Körper, den Händen und Füßen zu erkunden.

In der Natur können Abläufe im jahreszeitlichen Naturkreislauf unmittelbar erlebt werden. Frühling, Sommer, Herbst und Winter werden in ihren unterschiedlichen Qualitäten erfahren: Die Kinder erleben Freude über die wiederkehrende Wärme im Frühjahr, das Aufblühen der Natur und das Zwitschern der Vögel. Sie erleben dunkle Wolken am Himmel und den beginnenden Regen, die raschelnden Blätter im Herbst und die zugefrorenen Pfützen im Winter. Sie bemerken oft die kleinsten Veränderungen in der Natur und wollen diese ergründen. Gelernt wird vorwiegend durch das Erproben, Untersuchen, Erfinden und Erleben. 

Kinder, die sich in der Natur aufhalten, zeigen oft eine frühe Sprechbegeisterung und einen großen Wortschatz. Dies liegt vermutlich daran, dass die Natur viel Spannendes und Unerwartetes, weniger Vorhersehbares bietet, was sich der Worte lohnt. Um die Entdeckungen im Naturraum mitteilen zu können, müssen neue Wörter gebildet werden, wie „Lichtung“, „Eiszapfen“ oder „Kokon“.

Bei den Mahlzeiten, die die Kinder bei uns einnehmen, achten wir auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Sie gibt ihnen Energie und Kraft zum Wachsen, Spielen und Lernen. Essgewohnheiten werden schon früh im Kindesalter angelegt. Uns ist es wichtig, dass Kinder von klein auf lernen, wo Lebensmittel herkommen, wann etwas Saison hat und wie man es zubereitet. Deshalb ist der Garten für die Kinder, wo man etwas zu essen findet, für Kinder greifbar. Sie können das Obst und Gemüse beim Wachsen beobachten und Pfefferminze pflücken, um anschließend einen frischen Tee zuzubereiten. Auf ihrer Entdeckungsreise machen sie beim Kräutergarten Halt, um sich etwas Schnittlauch für den Frischkäse zu sichern. Dann sehen sie im Hochbeet den Kopf einer Möhre herausragen und lernen, wie man sie vorsichtig aus der Erde zieht. So entstehen nachhaltig wirkende Lernprozesse und es wächst ihr Verständnis für die Zusammenhänge von Natur- und Umweltbedingungen, für Ernährung und Gesundheit.